Ich sagte zu ihr, sie solle mich
irgendwo nahe der ehemaligen Grenze rauslassen. Das tat sie dann auch, in
unmittelbarer Nähe jener Linie, die Deutschland bis vor einigen Jahrzehnten in
zwei ungleichgroße Teile zergliedert hat. Vorausgegangen war eine reichlich
seltsame Nacht, in der sie mich in einen anderen Ort mitnahm, der für seine
winzige Technische Universität, und sein Bier berühmt ist, um einen, wie sie
sagte, guten alten Freund zu treffen. Es war kurz nach elf, als wir endlich
ankamen, ich noch immer angeschlagen von dem Pernod-Rausch vom Tag zuvor, und
müde, und im Grunde unwillig, denn ich wollte in mein Bett, das ich seit
achtundvierzig Stunden nicht gesehen hatte. Es stellte sich heraus, dass von
den zwei Kneipen des Ortes eine nur Mitglieder einer Geschlossenen Gesellschaft
aufnahm, dafür war die andere Alternative übervoll, und zu laut, für mich
zumindest. Ebenfalls heraus stellte sich, dass ich mitten in ein Experiment
hineingetaumelt war. Möglicherweise hatte sie mich deshalb überredet
mitzukommen: Ich sollte jene Instanz sein, der man Objektivität zuspricht,
obwohl sie kaum die Augen offenhalten kann. Gesehen hatten sich die beiden
nämlich seit ungefähr zehn Jahren nicht. Auseinandergegangen waren sie als
Feinde. Der Strang aus Zeit, der zwischen ihrem letzten Streit und ihrem
jetzigen Wiedersehen lag, sollte ausreichen, allein durch die Kraft der
Erinnerung aus einem ungelösten Konflikt ein herzliches In-die-Arme-Fallen zu
machen. Das begriff ich freilich erst nach und nach, und als es schon zu spät
war. Die These, eine gemeinsame Vergangenheit sei ein Garant dafür,
grundlegende Diskrepanzen aufzuheben, allein weil sie in einen verhältnismäßig
langen Zeitraum eingebettet werden, wurde jedenfalls fundamental widerlegt. Sie
gerieten aneinander, wie zwei Hunde, denen der Geruch der jeweiligen Gegenseite
vertraut ist, die aber gerade diese Vertrautheit zu noch heftigerem Bellen
anstachelt. Die Rückfahrt hörte ich mir Geschichten wie Kriegsberichte aus
ihrem Mund an, und sah bestimmt selbst wie jemand aus einem Schützengraben aus.
So froh war ich, mich endlich gegen drei in fünf Decken wickeln zu können, dass
ich nicht mal daran dachte, den Versuch zu unternehmen, irgendeine körperliche
Nähe zu ihr aufkommen zu lassen, und, statt in der Nähstube, in ihrem Bett zu
landen. Wenigstens der Schlaf war friedlich, und am nächsten Vormittag sagte
ich in einem Übermut, der sich immer bei mir einstellt, wenn ich eine unbequeme
Situation hinter mich gebracht habe, und außerdem physisch nicht auf der Höhe
bin, zu ihr: Lass mich einfach irgendwo nahe der ehemaligen Grenze aus!, und
wollte dabei klingen wie jemand von vor drei Jahrzehnten, der drauf und dran
ist, über den Brocken rüber in den Westen zu machen, und eigentlich genau weiß,
dass er entweder im Knast oder, noch besser, von Schüssen zersiebt im
Harzunterholz enden wird, der aber zu viele Filme, zu viele schlechte Romane
gelesen hat, als dass ihn das irgendwie davon hätte abhalten können.
Der gleiche Übermut, der sich an
mir manchmal festbeißt wie ein Fangeisen, dem man, weil man es kommen sieht,
ausweichen könnte, aber: scheiß drauf!, führt schließlich dazu, dass ich die
ausgeschilderten Wege verlasse. Ich wollte mir einen künstlichen Wasserfall
anschauen, von dort in einen vielleicht zehn Kilometer entfernten Kurort
wandern, und dort dann die Bahn nehmen, die mich quasi direkt in meine flaumige
Kätzchenbettwäsche geführt hätte. Aber, wie das eben so ist, wenn man
ausgeschilderte Wege verlässt, und nur ein Mobiltelefon von Anno 1870 bei sich
hat, und sich nicht mal die Windrichtung gemerkt hat, aus der man gekommen ist,
findet man sich schon nach kurzer Zeit im Niemandsland wieder. Das heißt, es
gab dort schon Gesellschaft. Moos hatte herumliegende Gesteinsbrocken mit
ziemlich weichen Kleidchen ausgestattet. Überall pfiff und zwitscherte es, um
mir mit einer viel zu großspurigen Geste zu erklären, dass der Frühling nun
wirklich bald hereinschneite. Außerdem war da plötzlich eine Spur wie von
schweren Rädern: Links und rechts von mir hatten die sich in die sehr weiche,
sehr feuchte Erde gegraben, während in der Mitte eine schmale Spur Gras
verlief, ähnlich der wie sie sich manche Frauen im Intimbereich stehenlassen.
Obwohl zu beiden Seiten überall kleinere Sträucher und Farn wuchs, und meine
Füße damit vor der Feuchte und Weichheit der Erde wenigstens ein bisschen
geschützt gewesen wären, musste ich natürlich direkt in der Spur der Räder
laufen. Größer, tiefer wurden die Pfützen in ihnen. Irgendwann hatte ich
richtige Schlammlöcher vor den Schuhspitzen. Unbeirrt ging ich weiter, fing an
zu springen, mich von halbwegs trockener Stelle zur nächsten zu hangeln. Selbst
die waren aber bald nichts mehr als trügerische Fassaden: Ich brach mit dem
linken Fuß ein, stak bis zum Hosenbein im kalten Morast, schaffte es kaum, mich
herauszuziehen, ohne meinen Schuh zu verlieren. Erst das ließ mich auf die
Seitenspur wechseln. An einem sehr schmalen, sehr flachen Bachlauf angekommen,
lachte ich mich erstmal selbst aus. Ohne Netzempfang, ohne was zu trinken oder
zu essen, ohne die geringste Ahnung, wo genau ich mich befand, zog ich mir
Schuhe und Socken aus, um sie im klaren Wasser zu säubern. Wenigstens die
Grenzer würden mich nicht finden, dachte ich, halb aus Frust, halb aus
Belustigung schon wieder voll in meinem Abenteuerfilm. Ich hatte natürlich
nicht bedacht, dass das Wasser den Schlamm noch tiefer in meine Schuhe
hineinspülen würde, und dass sie nach der Waschung außerdem komplett nass und
eiskalt waren.
Während ich weiterzog – klug
immerhin, dem Bach nicht mehr von der Seite zu weichen, auch wenn es natürlich
hätte sein können, dass ich irgendwann vor seinem Ursprung stand, und nicht in
irgendeinem Tal, wo er hinplätscherte – erinnerte ich mich daran, wie ich vor
drei Jahren versucht hatte, von Barcelona nach Valencia zu laufen. Weshalb
Valencia? Weil ich dort mit meiner Freundin gewesen war, wenige Wochen, bevor
sie sich von mir trennte, fast so, als wollte man noch mal etwas Einprägsames
zusammen erleben, bevor man auseinanderging. Weshalb Barcelona? Weil ich für
einen Freund eine komplette Architekturhausarbeit über Antonio Gaudí
geschrieben hatte, und ich mich so weit in das Leben und Schaffen des
katalanischen Baugenies vertiefte, dass mein Freund einerseits eine 1,0 bekam,
ich andererseits unbedingt die Sagrada Familia sehen wollte, die Casa Battló,
den Park Güell, und natürlich die Stelle, wo Gaudi von der Straßenbahn
überrollt worden ist. Naiv wie ein Kind nahm ich fast nichts mit außer Zelt und
Schlafsack, und ging immer dem Küstenverlauf nach. Silvester wollte ich in
Valencia sein, sagte ich mir. Das zeigt schon, zu welcher Jahreszeit ich meine
Pilgerschaft von knapp dreihundertfünfzig Kilometer antrat. Ich fror schrecklich.
Ich übernachtete, wenn es regnete, in an Häfen vertäuten Booten, oder am
Strand, wo mich einmal eine schnüffelnde Hundeschnauze weckte. Ich fuhr
letztlich teilweise Strecken mit der Bahn, weil ich fürchtete, eine
Lungenentzündung zu bekommen, sofern ich mich weiter der grausigen Witterung
aussetzte. Schließlich verlaufe ich mich im Nationalpark Albufera, einer Lagune
südöstlich von Valencia, wohin mich jemand per Auto mitgenommen hat. Dort
spielt nicht nur der Roman Cañas y barro des Naturalisten Vicente Blasco Ibañez
aus dem Jahre 1902, sondern exakt dort habe ich mich, wiederum ein Jahr zuvor,
gefragt, ob Sex wirklich das beste Mittel ist, Dinge zu übertünchen, die
eigentlich offen zutage liegen, und regelrecht verlangen, gesehen zu haben. Ob
ich überlebe, dachte ich, ist fraglich, verloren in dieser endlosen
Sumpflandschaft, die zudem komplett vernebelt, eiskalt, verregnet war, und ohne
den geringsten Orientierungspunkt. Vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben
hatte ich Todesangst, die aber schnell umschlug in den hingehauchten Trost,
wenigstens auf besonders originelle Weise zu Grunde zu gehen. Dann aber sehe
ich im Dunkeln plötzlich eine Gruppe erleuchtete Hochhäuser in der Ferne, und
laufe auf sie zu, und finde mich – es ist wie in einem verdammten Traum! – an
einer Tankstelle wieder.
In dem Moment ist etwas Kurioses
passiert: Die Freude, sozusagen gerettet zu sein, und endlich was essen und
trinken zu können, wich der Irritation, dass die Ecke mit der Tankstelle und
gegenüberliegendem Stehimbiss genauso aussah wie die Ecke mit Tankstelle und
gegenüberliegendem Stehimbiss in der Stadt, in der ich damals schon und heute
noch hauptsächlich wohne. In Spanien befindet sie sich etwa zehn Kilometer von
Valencia entfernt, in einer eher ärmlichen, nicht wirklich hübschen Gegend mit
zweckmäßigen Bauten. In Deutschland befindet sie sich nur wenige Gehminuten
sowohl, in die eine Richtung, vom Braunschweiger Hauptbahnhof, und, in die
andere Richtung, vom Braunschweiger Hauptfriedhof entfernt, in einer eher mittelständischen,
nicht wirklich attraktiven Gegend voller zweckmäßiger Bauten. Letztlich ist mir
die Verwundung darüber, wie ähnlich sich die beiden Straßenkreuzungen aussahen,
deutlicher im Gedächtnis geblieben als die zuvor zwischen Schilf und Schlamm verbrachte
Höllennacht. Wenn, wie Nietzsche sagt, die Dinge endlos wiederkehren, dachte
ich mir, einem Bachlauf irgendwo im Harz folgend, müsste ich ja, wenn ich heil
aus dem Wald herauskomme, wiederum eine dritte Tankstelle treffen, die mich an
die beiden vorherigen erinnert. Es kann sein, dass ich mir das einbildete, weil
ich unbedingt sehen wollte, was ich mir so schön zurechtgelegt hatte, aber
endlich gegen Abend in genau – was für ein Zufall! – jenem Kurort eintreffend,
den ich mir als Ziel auspickte, komme ich an einer Tankstelle mit
gegenüberliegendem „Spezialitätenladen“ vorbei, der allerdings nur zu
Billigpreisen Cheesburger, Döner und fettige Pommes verkauft, mich
komischerweise allerdings nur an die Braunschweiger
Tankstellen-Imbiss-Installation erinnert, aber nicht an die in Valencia, so,
als würden die Kongruenzen, je weiter ihre von mir imaginierten Idealtypen in
die Vergangenheit rücken, blasser oder ungreifbarer werden. Aus Nostalgie
bestelle ich mir Pommes, und kann sie kaum kauen, so salzig sind sie, und
überlege, dass man so etwas doch mal in Angriff nehmen müsste: Die Welt
bereisen, und genau solche Ecken suchen, Tankstellen und Imbisse, und sie
photographieren oder abfilmen, und aneinanderreihen, und am Ende würde es so
aussehen, als sei es immer die gleiche Ecke, nur steht unter jedem Bild ein
anderer Ort: Tanger, und Istanbul, und Burgwedel, und Rügen, Nairobi, Oslo,
Santiago. Die Zeit dazu habe ich nicht. Ich muss mich schon beeilen, meinen
letzten Zug zu kriegen. Auf der Fahrt albert ein kleines Mädchen mit seiner
Mutter und älteren Schwester herum. Sie erzählt, eine Freundin von ihr habe
sich die Haare abgeschnitten, und sähe jetzt aus wie ein Junge. Ich merke gar
nicht, wie der getrocknete Schlamm von meinen Schuhen auf den Abteilboden rieselt,
wie mein verschwitzter Pullover ausdünstet, wie mein Magen, trotz der Pommes,
schon wieder zu knurren anfängt, und wie es allmählich Ostern wird.
Ich erinnere mich, quasi im
Halbschlaf, an einen Film, den ich vor Jahren im Kino gesehen habe. Fünfzehn
Städte hat Clemens Klopfenstein für seine 1978 erschienene GESCHICHTE DER NACHT
bereist, von Basel bis Belfast, und sie in ihrem Nachtgewand zwischen drei und
fünf Uhr morgens gefilmt: Menschenleere Straßenkreuzungen, die an die
Photographien Atgets erinnern. Stumpf vor sich hin summende Laternen. Ampeln,
die von Grün auf Rot schalten, obwohl keine Autos da sind, die ihren Befehlen
Folge leisten könnten. Rolltreppen in Hauptbahnhöfen, die ohne zu befördernde
Fracht rasseln. Vereinzelte pulsierende Punkte wie Tanzlokale, aus denen Reggae
in die Nacht dringt; eine Gartenparty mit einem Tisch voller Weinflaschen; eine
religiöse Prozession, bei der eine Marienstatue und Fackeln durch die
Dunkelheit getragen werden; schließlich: der Muezzin-Ruf, der die schlaftrunkenen
Gassen nicht aufscheucht, sondern sie noch lebloser wirken lässt. Klopfenstein
kompiliert seine ausnahmslos in statischen, grobkörnigen Schwarzweißbildern
geschossenen Aufnahmen zu einer Querschau über das, was in Europas Metropolen
passiert, wenn das Gros ihrer Bevölkerung in den Federn liegt – oder eben genau
diesen eigenartigen Zustand der Leere und Ereignislosigkeit, wo überhaupt
nichts über die Bühne geht. In welcher Hemisphäre wir uns gerade genau
befinden, verraten höchstens mal mehr, mal weniger offensichtliche Indizien wie
fernes Möwengekreisch, das auf den Asphalt gepinselte Wort SLOW, eine britische
Flagge, die einsam vor einem Wohnhaus weht, Transparente mit griechischen
Schriftzeichen und Plakate auf Französisch. Das sind aber Ausnahmen, die
deshalb ins Auge stechen, weil es sonst keine Koordinationspunkte gibt, die
verhindern würden, dass Klopfensteins Bilder zu einer einzigen Symphonie der
großstädtischen Nacht verschmelzen – sozusagen das meditative, asketischere
Gegenstück zu Walter Ruttmanns BERLIN oder Kemenys und Lustigs SAO PAULO.
Symphonie auch deshalb, weil die einen eigenartigen Sog entwickelnden
Bildfolgen von schneebedeckten Gehwegen, auf Nachtbusse wartenden Frauen mit
Kopftuch und über Wolkenkratzern kreisenden Vogelschwärmen mit dem dezentesten
Soundtrack unterlegt worden ist, den man sich vorstellen kann:
Straßenlaternenbrummen, orientalische Zupfinstrumente und intimes Schlagwerk,
für das die Third Ear Band zuständig ist, die zuletzt Polanskis MACBETH vertont
hatte, untermalen die ineinander verschmelzenden Ansichten, mit denen
Klopfenstein regelrecht zu den frühsten Ambitionen des Kinos zurückkehrt, Dinge
einfach um ihrer selbst willen zeigen zu wollen, weniger, als dass sie in ihnen
verschwinden.
Ein Straßenhund sucht
währenddessen im Müll nach Essensresten. Ein Türsteher vor einem Club, in dem
ein Mann seine unwillige Freundin auf die Tanzfläche zerrt, wo sie dann aber
doch Gefallen an ihren sich wiegenden Hüften findet, wird auf die Kamera
aufmerksam, und kommt etwas bedrohlich näher, um zu schauen, wer ihn da filmt,
und weshalb. Weiterhin blinken die Ampeln sinnlos vor sich hin, und rattern die
Rolltreppen, und führen verkleidete Menschen eine Art Perchtentanz inmitten
einer Schneelandschaft auf, unter der irgendeine andere Metropole begraben
liegt. Wie hypnotisch diese GESCHICHTE DER NACHT, die genauso sehr eine
Geschichte der Zeit hätte sein können, nämlich darüber, wie sie verrinnt und stagniert, oder
beides, ist, merkt man erst, wenn nach knapp einer Stunde Laufzeit das gefrierende Bild zu einer Stillphotographie wird, und man erwacht, so, als sei es plötzlich Morgen geworden.
Damals, nach meiner Erstsichtung
dieses bescheidenen Meisterwerks, habe ich mir zwei Sätze notiert. Zum einen,
dass GESCHICHTE DER NACHT, wenn der Film ein Musikalbum wäre, ungefähr so
klingen würde wie die frühen Sachen von Tangerine Dream, als das Genre, das man
heute Ambient nennt, noch in den Kinderschuhen steckt, und mit vergleichsweise
primitiven Synthesizern epochale Klangteppiche gezaubert wurden, so lang wie
eine LP-Hälfte: Dumpfe, monotone, amorphe Soundmassen, die einen zuerst
vielleicht abstoßen oder zu Tode langweilen, die einen dann aber umso mehr
affizieren, wenn man sich auf sie einlässt, und erstmal die, sagen wir, ersten
fünf bis zehn Minuten erfolgreich hinter sich gebracht hat. Mein zweiter Satz
lautete: Rückblickend betrachtet hat die Globalisierung dazu geführt, dass wir
der Welt näher rücken, nur um zu sehen, dass sie überall gleich aussieht. Das
ist vielleicht ein bisschen harsch ausgedrückt, aber die Erkenntnis lässt sich
doch aus Klopfensteins Film ziehen: Ob diese Straßenecke nun in Großbritannien,
in der Türkei oder in Österreich verläuft, kann man allein an ihren (nicht
vorhandenen) architektonischen Besonderheiten nicht ablesen. Es ist ein
bisschen wie mit Andy Warhols berühmten Ausspruch: The most beautiful thing in
Stockholm is McDonald's. The most
beautiful thing in Florence is McDonald's. Peking and Moscow don't have
anything beautiful yet. Allerdings muss ich mich korrigieren: Meine
Notiz könnte so gelesen werden, dass die Straßenecken der Metropolen dieser
Welt, ihre Ampeln, ihre Zweckbauten, ihre Industriegebiete schon gleich
aussahen, bevor die Globalisierung eingesetzt hat, dabei sind sie wohl doch
eher ein Nebenprodukt genau dieses Prozesses. Eine dezidiert politische Aussage
scheint mir in Klopfensteins Film aber nicht verankert zu sein. Es geht ihm um
die Bilder, ihre Ästhetik, den rhythmischen Fluss der Montage. Es geht um einen
der wohl eigenwilligsten rein visuellen Reiseberichte, die ich jemals gesehen
habe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen